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Europas größter Elektrolyseur zur Regelung des Stromnetzes und Erzeugung von grünem Wasserstoff für MPREIS

Start des EU-Projektes „Demo4Grid“ (Demonstration for Grid Services) im Green Energy Center Europe

Innsbruck (OTS) - Tirol will bis zum Jahr 2050 energieautonom sein. Diese Vision bedeutet, dass das Energiesystem in einem Zeitraum von (nur) 400 Monaten umgebaut werden muss. Dazu müssen Brücken von der fossilen Welt der Öl-, Kohle- und Gasanwendungen zur grünen Welt der regionalen Ressourcennutzungen aus Sonne, Wind und Wasser gebaut werden. Wasserstoff spielt dabei als „Brückenenergieträger“ eine zentrale Rolle. Er kann faktisch überall – wo er gebraucht wird – aus Wasser und Ökostrom (Strom aus Wasserkraft und Photovoltaik) hergestellt, gespeichert und sehr vielseitig zum Umbau der Wärme- und Mobilitätssysteme eingesetzt werden.

Zwei Tiroler Unternehmen, MPREIS (MPREIS Warenvertriebs GmbH) und FEN-SYSTEMS (FEN Sustain Systems GmbH), sind Partner eines internationalen Konsortiums des von der Europäischen Union finanzierten Projekts „Demo4Grid“, das von der FCH JU (Fuel Cells and Hydrogen – Joint Undertaking) abgewickelt wird. In den nächsten 5 Jahren wird in Nachbarschaft der Bäckerei Therese Mölk in Völs Europas größter Single-Stack-Alkali-Druck-Elektrolyseur zur Regelung des Stromnetzes und Erzeugung von grünem Wasserstoff errichtet. Die weiteren Konsortialpartner sind DIAD (Diadikasia Business Consultants S.A.) aus Griechenland, IHT (Industrie Haute Technologie S.A.) aus der Schweiz und FHA (Fundación Hidrógeno Aragón) und INYCOM (Instrumentación y Componentes S.A.) aus Spanien.

Das Projekt wird durch die Möglichkeit der Stromspeicherung mit Wasserstoff die Stromnetze entlasten und dabei CO2-freie Energie für den Mobilitäts- und Wärmemarkt produzieren. In Zeiten, wo durch Laufwasserkraft-, Photovoltaik- und Windkraftwerke zu viel Strom ins Netz eingespeist wird, kann dieser mittels der Elektrolyse-Anlage in grünen Wasserstoff umgewandelt und zur weiteren Verwendung in Drucktanks zwischengespeichert werden.

Der Produktionsbeginn ist für 2019 geplant. Die Technologie dafür kommt vom Schweizer Partner IHT. Das Unternehmen wird das Projekt mit einen Alkali-Druck-Elektrolyseur mit einer maximalen Leistungsaufnahme von 4 Megawatt bauen und gemeinsam mit MPREIS betreiben.

Der mit Ökostrom erzeugte Wasserstoff wird in den MPREIS Produktionsbetrieben als Brennstoff thermisch verwertet und wird dort fossiles Erdgas für die Beheizung der Backöfen ersetzen. In weiterer Folge wird der grüne Wasserstoff als Diesel-Ersatz für die MPREIS Logistikflotte eingesetzt werden. Darüber hinaus schafft diese Anlage auch die Möglichkeit Brennstoffzellen-Busse für den lärm-, CO2- und feinstaubfreien öffentlichen Nahverkehr mit grünem Wasserstoff zu beliefern. In Bozen haben die mit Wasserstoff betriebenen Busse bereits ihre Alltagstauglichkeit unter Beweis gestellt.

„Mit dem „Demo4Grid“ Projekt nutzen wir – ganz im Sinne unserer Tiroler Energie- und Wasserstoff-Strategie-Programme – die eigenen regionalen Ressourcen für die eigenen Zwecke. Wir müssen dadurch weniger fossile Treibstoffe importieren. Die Wertschöpfung bleibt so im Land. Der grüne Wasserstoff wird für die Mobilität zunehmend gebraucht, weil die Brennstoffzellen-Antriebssysteme überall dort zum Einsatz kommen werden, wo schwere Lasten transportiert, schnell getankt und weite Strecken zurückgelegt und werden müssen“, stellt Dr. Ernst Fleischhacker, CEO von FEN-SYSTEMS und Initiator des Projektes, fest.

„Derzeit gibt es noch keine Brennstoffzellen LKW´s in der Größenordnung die unsere Logistik benötigt. Wir glauben, dass diese Fahrzeuge in wenigen Jahren am Markt verfügbar sein werden. Mit diesem Projekt haben wir dann alle Elemente zu einer echten klimaneutralen Logistik in der Hand und können den CO2-Footprint unseres Unternehmens um das Äquivalent von mehr als 2 Mio Liter Diesel pro Jahr verringern“, sagt Mag. Ewald Perwög, Projektleiter bei MPREIS.

Dieses Projekt wird unterstützt durch Research and Innovation (SERI) und FCH2 JU der Europäischen Kommission (Nr. 736351.

Rückfragen & Kontakt:

Nikolaus Fleischhacker
Tel.: 0512/209 039 11
nikolaus.fleischhacker@fen-systems.com

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